Vertrauen

Vertrauen ist die Basis unseres Lebens

Vertrauen
Vielleicht der wichtigste Baustein für die Familie

 

Frage dich doch einmal: Vertraust du dir selbst, deinen liebsten oder lebst du im Argwohn und Misstrauen? Frei nach dem Motto: Wenn ich nicht vertraue, kann mich auch niemand enttäuschen!

Vielleicht hast du dir über das Vertrauen und die Auswirkungen in deinem Leben noch nie Gedanken gemacht und stolperst beim Lesen dieser Zeilen darüber.

In diesem Artikel geht es darum, dass du erkennst, wie bedeutsam Vertrauen als Basis für unser tägliches Leben ist und welchen Einfluss dein Gedankengut auf alles im Leben hat. Wenn du dein Vertrauen stärken möchtest, bekommst du eine Übung von mir, die du in deinem Leben integrieren kannst.

 

Vertrauen, die ureigene Kraft!

 

„Was soll nur aus meinem Kind werden?“ „Der begreift das nie!“ „Ich sorge mich um die Zukunft!“ Das sind alles Sätze, die ich fast täglich zu hören bekomme. Es sind sorgende Mütter oder Eltern, die das Beste für Ihre Kinder möchten. Geplagt von den Ansprüchen der Schule, den Medien und auch dem eigenen Anspruch ein besseres Leben zu haben als man selbst. Oder die Angst, dass das Kind nicht den akademischen Grad erreicht, der sich seit Generationen fortsetzt.

Puh, was für ein Druck der auf diesen Familien lastet. Ich bin jedes Mal erschüttert und beobachte verstohlen die Reaktionen der Kinder, wenn die Eltern von den Herausforderungen berichten. Manchmal sehe ich bei den Kindern Leere, oft eine Traurigkeit und bei größeren Kindern schon das typisch pubertäre Verhalten, dieses „Ist mir doch sch*** egal!“

Ich habe sehr großes Verständnis für alle Parteien, da jeder seine eigenen Bedürfnisse und Ansprüche leben möchte.  In diesem Artikel fangen wir mit dem Vertrauen an, welches meiner Erfahrung nach, oftmals in den Familien fehlt und die Basis unseres Lebens ist.

 

Was ist Vertrauen überhaupt?

 

Im Wörterbuch findet man folgende Definition:

 in jemanden, etwas sein Vertrauen setzen; auf jemanden, etwas bauen; sicher sein, dass man sich auf jemanden, etwas verlassen kann

“jemandem voll, blind, blindlings, fest vertrauen”

 

Was spricht dich davon an? Oft höre ich, dass Menschen kein Vertrauen mehr haben. Sie sagen so Sätze wie: „Mein Vertrauen ist zu oft gebrochen worden!“ „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“

Im Freundeskreis habe ich auf Nachfragen durchaus positive Einstellungen zum Thema Vertrauen bekommen. Zum Beispiel sagte eine Freundin, dass ihr Vertrauen eine Art Sicherheit gebe. Oder das jedem Menschen eine Art „Vorschussvertrauen“ gegeben wird. Das zeigt, dass das Vertrauen bei demjenigen vorhanden ist und diese Person ein Urvertrauen hat und das auch seinem Gegenüber zutraut.

 

Misstrauen, eine selbsterfüllende Prophezeiung

Das Gegenteil von Vertrauen ist Misstrauen. Hast du Misstrauen gegenüber deinem Kind, wirkt sich das wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung aus. Wenn dein Kind ständig das Gefühl hat, dass du kein Vertrauen hast, dann wird er oder sie sich zurückziehen, sich klein fühlen, sich nichts zutrauen. Dieses setzt sich im Erwachsenen fort und wird oftmals an die nächste Generation weitergegeben. Das Hamsterrad beginnt!

Gerade das Eltern-Kind Vertrauensverhältnis sollte stark sein. „Wenn meine Eltern nicht an mich glauben, wer dann?“ Das ist ein Satz, den ich in der alltäglichen Praxis ab und an von den Kindern höre.

Es ist nicht die Schuld des Kindes, dass es nicht so „funktioniert“, wie sich das die Eltern so vorstellen. Der Druck von außen wird nicht weniger. Der Lehrer erwartet gute Mitarbeit, damit seine Klasse einen guten Schnitt hat. Die Eltern erwarten gute Noten, damit das Kind eine gesicherte Zukunft bestreiten kann, um eine Familie zu ernähren und im Wohlstand zu leben. Außerdem soll die Familie gut dastehen, was könnten denn die Nachbarn denken…Was für ein Drama!

Ein erster Schritt ist, dass du dich als Mama oder Papa reflektierst und schaust, was denke ich über meinen Sprössling. Vertraue ich aus tiefstem Herzen und spüre, dass mein Kind seinen Weg findet? Welchen Druck lade ich auf mein Kind? Was für Erwartungen habe ich an mein Kind?

Wenn du beim Lesen nun geschockt bist, kann ich dich beruhigen. Es geht sehr vielen Eltern so. Erkennen ist der erste Schritt zur Veränderung.

Diesen Druck laden wir nicht mit Absicht auf unsere Kinder, sondern völlig unbewusst. Daher ist es wichtig aufzuklären und eine gute Basis anzulegen oder die bestehende Basis zu stärken. Denn nur wer Vertrauen erfahren hat, wird ebenfalls Vertrauen in das Leben haben und kann dies in der Familie, im Job oder in der Partnerschaft weitergeben.

Was benötigen wir, um zu vertrauen?

 

Um zu Vertrauen, brauchen wir Respekt statt Bloßstellung und verletzender Worte. Die gewaltfreie Kommunikation ist eine sehr gute Art miteinander zu sprechen. Aus der Transaktionsanalyse kennen wir ganz simpel gesprochen: Ich bin ok und du bist ok. Wenn wir mit dieser Grundeinstellung unseren Mitmenschen begegnen, wird Vertrauen dem Mitmenschen Gegenüber entgegengebracht und geht in Resonanz. Das heißt, es kommt in der Regel zurück. Frei nach dem Motto: Was du säst, erntest du! Dabei ist es völlig egal ob du mit deinem Kind, Partner oder Chef sprichst.

 

 

 

Hast du richtiges Urvertrauen?

 

Wenn du dir selbst vertraust, kannst du auch anderen Vertrauen. Ein sehr entscheidender Anteil und oft Mangel im Leben, ist das fehlende SELBST VERTRAUEN.

Alles, was ich in mir selbst habe, kann ich auch anderen geben bzw. annehmen! Das sind physikalische Gesetze. Das Geben und Nehmen. Nur dann ist das Leben im Einklang und du lebst in Harmonie und Frieden. Hast du Selbstvertrauen oder vertraust du dir und deinen Taten?

Ich erlebe oft, dass gerade Mütter lieber kontrollieren, als zu vertrauen. Das Leben einfach laufen zu lassen, zu vertrauen, dass alles richtig ist wie es ist, fällt ihnen schwer. Vielleicht wird das Ergebnis nicht perfekt, dennoch lernen wir daraus und wenn Mütter den Kindern Vertrauen schenken, dann wachsen sie.  Die Kinder brauchen, um zu gedeihen, dieses Vertrauen. Ein Urvertrauen mit dem sie auf die Welt gekommen sind.

Leider haben Eltern die Anbindung an unser Urvertrauen, und damit die stabile Säule unseres Lebens verloren oder ist durch Enttäuschung ins Wanken geraten. Die gute Nachricht ist, dass wir das Urvertrauen stärken können. Dennoch ist es wichtig sich zu fragen, was das im Leben zu bedeuten hat. Denn nichts geschieht im Leben ohne Grund.

 

Frage nach dem Bedürfnis dahinter!

 

Wenn das Vertrauen gebrochen wurde, kann es sein, dass du Angst davor hast, dass es wieder passiert. Dann kann es ein Schutz sein, nicht so schnell zu Vertrauen. Dies wiederum hält dich davon ab, dein Leben in Vertrauen und Freiheit zu genießen. Das macht unter Umständen traurig und engt dich ein. Es beginnt ein Teufelskreis. Wenn du so lebst, überträgt es sich auf deine Beziehungen, deinen Job und deine Kinder. Ich gehe davon aus, dass du dir für deine Kinder ein Leben in Vertrauen wünschst. Dies geht leichter, wenn du dieses Vertrauen gibst.

Welches Bedürfnis ist bei dir unerfüllt, dass du nicht das Vertrauen geben kannst? Welches Bedürfnis haben die Kinder, wenn du ihnen nicht vertraust? Frage sie und du wirst staunen, was für Antworten sie haben.

Auch wenn die Schule oder etwas im Leben nicht so rund läuft, lass dein Kind spüren und zeig es ihm, dass es so wie es ist, geliebt wird und die Liebe nicht an eine Bedingung geknüpft ist.

 

Raus aus dem Misstrauen – bade in Urvertrauen

 

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gehört das Vertrauen in unser Erdelement. Daher auch die Verbundenheit zur Erde oder anders genannt, Urmutter Gaia. Dazugehörig findet man in der TCM verschiedene Organe, die in Verbindung dazu stehen. Für das Vertrauen in uns und unsere Zukunft gehören die Organe Milz und Pankreas (Bauchspeicheldrüse). Um uns zu stärken, in unserer Mitte zu sein, aus tiefstem Herzen vertrauen zu können, lege ich dir ans Herz dir Zeit zu nehmen. Horche in dich hinein. Frage dich und deinen Körper, warum dir das Vertrauen schwerfällt. Lausche und du wirst eine Antwort bekommen. Schreibe es auf und schaue, was alles dazu gehört. Frage deinen Körper, wie du mehr Vertrauen gewinnen kannst.

Dazu lege ich dir folgende Übung ans Herz:

Halte dazu den Nagelfalz an deinem großen Zeh (zur Mitte hin) und lege eine Hand an die Seite unterhalb der Achselhöhle (in Höhe der Brustmitte). Atme bewusst und lass das Vertrauen in deinem Körper fließen. Nach 2-3 Minuten atmest du tief durch und trinkst Wasser. Vielleicht musst du gähnen oder es läuft eine Träne. Das sind Anzeichen dafür, dass sich der Stress oder eine Blockade gelöst hat.

*Anmerkung: Vom Zeh bis zur Brustseite fließt der Meridian Milz Pankreas entlang. Dieser steht für eine sichere Zukunft sowie den Glauben an die Zukunft. *

 

 

Vertrauen – mehr als nur ein Wort

 

Du siehst, alles ist miteinander verwoben. Um zu vertrauen zu können, ist ein gutes Selbstbewusstsein wichtig sowie ein feines Gespür für sich und seine Lieben. Zu erkennen, wie bedeutsam Vertrauen für das gesamte Leben ist, hast du mit dem Lesen dieses Beitrags bereits gemacht. Ich bin mir sicher, dass du nun mehr in dich hinein hörst und deine Gedanken und Handlungen eine andere Aufmerksamkeit schenkst. Wenn du die Übung häufiger anwendest, wirst du spüren, wie sich etwas verändert. Das spannende ist, dass sich nicht nur bei dir etwas tun wird, sondern ebenfalls in deinem Umfeld. Damit ist der Grundstein für ein vertrautes Leben gelegt.

Ich wünsche dir viel Freude in einem Leben voller Vertrauen!

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